Islambashing auf „hohem“ Niveau
Von:
elfeshawi
Am gestrigen
Mittwoch, den 12.
Oktober,
debattierten auf
Club 2 sieben vom
ORF auserwählte
„Experten“, über
das Thema
„Muslimische
Frauen in
Österreich:
Zwischen
Unterdrückung und
Emanzipation“.
Bereits der Titel
erlöst die vor den
Fernsehgeräten
Sitzenden davor,
ein
wissenschaftliches
Basiswissen auf
soziologischem
Fundament zu
haben, da der
Österreichische
Rundfunk schon im
Titel die
Grundvoraussetzung
zu einer Teilnahme
daran bietet, denn
schließlich sei es
ja Faktum, dass
muslimische
Frauen in
Österreich sich zu
entscheiden haben,
eben zwischen
Unterdrückung und
Emanzipation.
Es handelt sich
hierbei um ein
explizit
muslimisches
Phänomen,
schlussendlich
sind die traurigen
Schicksalsschläge
einzelner
Individuen Beweis
dafür, dass es sich
hierbei um eine bei
Muslimen
vorhandene
familiäre
Repression
handelt, die
allgemeine
Geltung hat,
schließlich
kursieren immer
dieselben
„Vorzeigeopfer“
in diverser Medien,
was nur so
verstanden werden
kann, dass
„Zwangsehe“,
„Ehrenmorde“ und
sonstige Formen
der Unterdrückung
von Frauen reine
muslimische
Erscheinungen sein
müssen und nicht
bei anderen
Religionen,
Kulturen oder
Gesellschaften
vorhanden sind.
Zudem war die
Expertenrunde eine
ganz
vortreffliche, da
sie repräsentativ
die
gesellschaftlichen
Verhältnisse
widerspiegelten,
insbesondere auf
muslimischer
Seite: Hamad Abdel
Samad, der eine
traumatische
Kindheit hatte und
die Schuld für die
Grausamkeiten,
die er erdultet
hat, der Religion
zu schiebt(taz:
08.09.2009), oder
Shaker Assem,
Sprecher einer
Organisation, die
bei der großen
muslimischen
Mehrheit kaum Fuß
fasst und sogar
unter Beobachtung
des deutschen
Verfassungsschutzes
steht. Die einzige
Vertreterin der
„Mainstream-Muslime“
Amina Baghajati,
das einzige
Mitglied der
Islamischen
Glaubensgemeinschaft
in Österreich in
der Runde, erschien
bei der Debatte fehl
am Platz, da sie als
Einzelperson das
Refugium der
„offiziellen“
Muslime bildete
und sich mit ihrer
Position fast
einsam
verschollen auf
einer Insel
befunden hatte,
bildete doch die
klare Mehrheit das
vom ORF
eingeladene und
organisierte
„Experten-Team“ das
„Bollwerk der
Vernunft“. Nicht
zu vergessen, als
einer der
Hauptexperten ist
Herbert Sommer,
der als Wiener
Hausbesorger eine
perfekte Übersicht
hat über den
männlichen
muslimischen
Unterdrückungszwang
und
Extremismusneigungen.
Die zwei
vermeintlichen
Kontrahenten
sitzen sich
gegenüber und
schnell ist das übel
gefunden: es ist
der Islam! Die
logische
Konsequenz ist
natürlich für
Sibylle Hamann und
Hamad Abdel Samad
(der übrigens
plädiert die zwei
Hauptquellen und
somit Fundamente
des Islams, nämlich
den Koran und die
Hadithe, also die
Aussagen
Mohameds, doch aus
dem Konzept des
Islams zu nehmen
beziehungsweise
diese beiseite zu
legen bei der
Praktizierung der
Religion) erst gar
keinen
muslimischen
Religionsunterricht
an den Schulen
durchzuführen.
Islamische Ethik,
Moral und
Wertevorstellungen
stimmen ja nicht
überein mit den
Menschenrechten,
noch schlimmer, sie
sind Mitträger für
die konsequente
Unterdrückung und
Misshandlung der
Frauen von 1,5
Milliarden
Muslimen
weltweit,
beziehungsweise
der Frauen unter den
500 000 Muslimen
in Österreich.
Wie man aus diesem
Schlamassel
herauskommt, fragt
in diesem Kontext
die
ORF-Moderatorin
Corinna Milborn in
Form von einer
rhetorischen
Frage: „Wie
unterstützen Sie
Mädchen, die sich
hier emanzipieren
wollen?“.
Es ist die
Emanzipation! Das
Ablegen der
eigenen
Identität, der
eigenen Wurzeln,
der eigenen
Religion und das
Anpassen einer
neuen, die von
Menschen wie
Sibylle Hamann
vorgegeben wird,
da sie doch
schließlich weiß,
wie eine bessere,
vorbildliche,
unübertreffliche
Gesellschaft zu
funktionieren
hat!
Die einzige
wissenschaftliche
Statistik, die bei
dieser
Diskussionsrunde
präsentiert wurde,
war die des
„Islamisten“
Shaker Assem, der
sich als
Selbstidentifizierter
Österreicher über
die rückläufige
Geburtenrate
hierzulande
Sorgen macht.
Statistiken, die
sich mit der
vermeintlichen
„muslimischen“
Unterdrückung in
all seinen Formen
beschäftigt, wie
eben die der
„Ehrenmorde“ oder
Zwangsheirat,
werden natürlich
nicht in Betracht
bezogen. Wen
interessiert denn
auch, dass im
Bericht des
Bundeskriminalamtes
in Deutschland in
den Jahren 1996 bis
2005 es exakt 55
Fälle von so
genannten
„Ehrenmorde“
gegeben hat, aus
dessen 70 Opfer
hervor gingen,
wovon 48 Frauen und
22 Männer sind und
das bei einem
damaligen
Bevölkerungsanteil
von 3,5 Millionen
Muslimen, was
innerhalb von neun
Jahren
hochgerechnet auf
0,002 Prozent der
dort lebenden
Muslimen zutrifft?
Wen interessiert
Studien von
Institutionen wie
der der Wiener
Frauenabteilung,
die bezüglich der
Untersuchung
„Zwangsheirat
Wien“ (2007) auf die
Erkenntnis
gekommen ist, dass
eine Zwangsheirat
„keine Frage der
Religion“ ist,
sondern vielmehr
eine Erscheinung,
die von Kultur und
Tradition geprägt
wird und zudem auch
bei Menschen mit
nicht-muslimischen
Hintergrund, wie
eben genauso bei
Leuten mit
griechischen oder
indischem
Hintertgrund
anzufinden sind?
Aber eines ist klar
– das
Allheilmittel für
österreichische
Muslimas ist die
totale
Emanzipation!