عمر الراوي يحقق نصرا قضائيا على أكبر
صحيفة نمساوية
الكرونن زايتونغ الواسعة الانتشار و
المؤثرة في الرأي العام
القصة بدأت في شهر
حزيران ٢٠١٧ حيث نشر وزير الخارجية
النمساوي آنذاك و رئيس الوزراء الحالي
سيباستيان كورتس على حسابه في
الفيس بوك تعليقا على خبر للجريدة مفادها
اننا سوف نوقف هذه الحالات في ڤيينا.
الجريدة نشرت خبر و
صور لبنات محجبات مفاده و جدنا رياض أطفال
إسلامية تجبر البنات الصغار في ارتداء
الحجابفي روضة إسلامية في الحي ٢٣ في
ڤيينا.
بعد ذلك لفت
انتباهي ان صور البنات المنشورات أعمارهم
أكبر بكثير من ان يكونوا بنات روضة او
تمهيدي.
بعد البحث تبين ان
الصور ليست من روضة بل صور لمهرجان أطفال
في المركز الأسلامي و كانت هناك صور
مختلفة لبنات محجبات و غير محجبات لكن صور
الغير محجبات تم قصهم من الصورة. بعد ان
أعطيت هذه المعلومة الى صحيفة ثانية و
تقصت ذلك ثم نشرت خبر مفاده إظهار الحقيقة
بأن الصور ليست من روضة و أن الخبر كما
نشر كاذب.
رئيس تحرير الكورنر
اونلاين لم يعجبه ذلك فقام بأعادة نشر
الخبر و الأصرار على صحته و هاجمني شخصيا
مدعيا انني أدافع على ألأسلام الراديكالي
المتطرف و أساعد هؤلاء الذي يجبرون البنات
الصغار على التحجب.
قمت برفع قضية ضده
امام القضاء و اخيرا حكمت المحكمة لصالحي.
الصحيفة عليها ان تسحب كل هذه الادعاءات
ضدي و كذلك الخبر الغير صحيح و ان تتحمل
التكاليف و ان تضع خبر التصحيح لمدة ٣٠
يوما على صفحة الإنترنت.
من الجدير بالذكر
ان رئيس التحرير اجاب في محضر استجوابه
امام المحكمة انه لم يتحقق من الخبر و
الصور لأن الصور أتته من مصدر رسمي في
الدولة من وزارة الاندماج. و سيباستيان
كورتس كان آنذاك وزيرا للإندماج. يعني
وزارته ربما سربت الصور و الصحيفة تنشر
الخبر الكاذب و الوزير ينشره على صفحته
قائلا سوف نوقف هذه الحالات او التطورات.
اليست قصة تستحق
المتابعة ؟ |
Neues interreligiöses Dialogzentrum
ist eine historische Chance
OMAR AL-RAWI (Die Presse)
Wien ist seit Langem schon ein Ort
der Begegnung und des Austausches. Diese
Tradition sollten wir weiter
beibehalten.
Wien beherbergt eines der vier
Hauptquartiere der Vereinten Nationen.
Darüber hinaus ist Wien Sitz zahlreicher
internationaler Organisationen wie Opec
oder OSZE. Wir sind der beliebteste
Kongressstandort der Welt. Dies wussten
Kennedy und Chruschtschow, Carter und
Breschnjew sehr zu schätzen. Wien kann
mit Recht behaupten, eine Stadt des
Friedens, der Freiheit und der
internationalen Begegnung zu sein. Diese
neue Identität und dieses neue
Selbstbewusstsein haben sich vor allem
nach den Weltkriegen entwickelt.
Heute wird der Gründungsvertrag für das
„King Abdullah International Center for
Interreligious and Intercultural
Dialogue“ feierlich unterzeichnet
werden. Nun wird Kritik laut, dass die
Bundesregierung ausgerechnet mit
Saudiarabien ein derartiges Projekt
durchziehen will. Angeführt werden dabei
die nicht vorhandene religiöse Toleranz
im Königreich und dass Saudiarabien das
Zentrum für Propaganda- und
Missionierungszwecke des Wahabismus
missbrauchen könnte.
Vergessen wird dabei jedoch, dass das
Institut ein hochkarätiges,
internationales, neunköpfiges
Direktorium hat, in dem Vertreter der
verschiedenen Weltreligionen arbeiten
werden.
Dialog keine Einbahnstraße
Wir müssen zwei Dinge auseinanderhalten.
Es gilt, die berechtigte Kritik an
gewissen Zuständen im Königreich
fortzusetzen, aber zugleich die
Möglichkeit des Dialogs und des
Austausches zwischen den Kulturen und
Religionen offen und offensiv zu
betreiben. Der Dialog kann, darf und
wird keine Einbahnstraße sein und
bleiben.
Doch die interreligiöse Initiative unter
Beteiligung Saudiarabiens ist eine
historische Chance – unter anderem
dafür, die positiven Umwandlungsprozesse
in den arabischen Ländern zu
unterstützen. Von vielen Beobachtern
wird die Beteiligung Saudiarabiens an
dieser Initiative als Signal eines Teils
des Herrscherhauses gewertet, eine
Öffnung zu erreichen, um nicht den
Anschluss an die regionalen
Transformationsprozesse zu verpassen.
Das Beispiel Helsinki-Schlussakte
Derartige Dialoginitiativen können
längerfristig zu wichtigen Ergebnissen
führen. Erinnern wir uns an die KSZE und
die Schlussakte von Helsinki 1975.
Unmittelbar danach galt der Ostblock in
den Augen vieler Beobachter als
eigentlicher Gewinner der KSZE. Erst
später zeigte sich, dass der sich mit
den Menschenrechten befassende Teil der
Schlussakte ein größeres Gewicht besaß.
Er war Grundlage für die Arbeit vieler
Bürgerrechtler und Menschenrechtsgruppen
wie Charta 77 oder Human Rights Watch.
Auch die Sorge, dass das Wiener
Dialogzentrum für Propagandazwecke
missbraucht werden könnte, teile ich
nicht. Dass hier mehrere Akteure und
Staaten von Spanien bis zum Vatikan
Mitinitiatoren sind, lässt hoffen, dass
eine vernünftige Balance entstehen wird.
Niemand wird etwa der Internationalen
Atomenergiebehörde mit Sitz in Wien
vorwerfen können, dass sie der Iran
durch Verteidigung seines Atomprogrammes
für Propagandazwecke missbraucht.
Österreich hat den Islam 1912 als erstes
europäisches Land anerkannt. Wien hat
sich als Hauptstadt eines neutralen
Staates bewährt, als Ort des Dialogs und
der Begegnung. Drei sehr erfolgreiche
europäische Imame-Konferenzen haben in
Österreich stattgefunden, darunter zwei
in Wien. „Dort, wo miteinander
gesprochen wird, kommen die Leute
zusammen“, sagt ein bekanntes Wiener
Sprichwort. Wir sollten uns vor so einer
Initiative nicht fürchten. Wir sollten
ihr eine Chance geben.
Omar Al-Rawi ist Vorstandsmitglied der
Gesellschaft für
Österreichisch-Arabische Beziehungen und
war langjähriger
Integrationsbeauftragter der IGGiÖ.
("Die Presse", Print-Ausgabe,
13.10.2011) |
"profil" Nr. 22/11 vom 30.05.2011
Seite: 24,25
Ressort: Österreich
22/11
Chefsache
Der Kompromisskandidat Fuat Sanac soll
die Islamische Glaubensgemeinschaft
moderner und offener machen. Eine gute
Wahl?
Der Sessel des Präsidenten sieht aus wie
ein Thron. Fast ehrfürchtig schleicht
Fuat Sanac um das prächtige Möbelstück
herum. Darauf Platz zu nehmen ziemt sich
noch nicht.
Vor zwei Jahren hatte Anas Schakfeh
bekannt gegeben, dass er für das höchste
Amt in der Islamischen
Glaubensgemeinschaft Österreichs (IGGÖ)
nicht mehr zur Verfügung stehen werde.
Dass Fuat Sanac ihm nachfolgt, steht so
gut wie fest. Fix ist es aber erst am
26. Juni, wenn ihn der Schura-Rat
offiziell zum Obersten kürt.
Sehr bequem wird es der 57-jährige Sanac
im Präsidentensessel nicht haben. Um den
richtigen Mann an der Spitze war heftig
gerungen worden. Seit Langem fühlten
sich türkische Muslime im arabisch
dominierten Führungskader der
Glaubensgemeinschaft schlecht vertreten.
Sanac bekam die Spannungen als
Noch-Vorsitzender des Schura-Rats
hautnah mit. Doch er redet nicht gern
darüber: "Nationalität spielt keine
Rolle. Wir sind alle Muslime, und der
Fähigste soll führen.“ Der freundliche
Religionslehrer war schon bisher nicht
durch scharfe Worte aufgefallen. Nicht
zuletzt damit hatte er sich für das Amt
empfohlen.
Seine umgängliche Art könnte täuschen.
Ein Liberaler will Sanac nicht sein:
"Was heißt liberal? Das ist eine
weltanschauliche Haltung und hat mit dem
Islam nichts zu tun.“ Er macht kein Hehl
daraus, dass er ein Milli-Görüs-Mann
ist. Die türkisch-islamische Bewegung -
zu Deutsch "nationale Welten“ oder
"nationale Sicht“ - wird in Europa
höchst unterschiedlich eingeschätzt. In
den Niederlanden gilt Milli Görüs als
Partner bei der Integration muslimischer
Einwanderer. In den deutschen
Bundesländern Nordrhein-Westfalen und
Baden-Württemberg steht sie unter
Islamismus-Verdacht und wird vom
Verfassungsschutz beobachtet. In
Österreich versammelt sich die Bewegung,
die auch ein Gymnasium betreibt, unter
dem Dach der Islamischen Föderation. Die
heimischen Verfassungsschützer halten
sie für eher harmlos.
"Milli Görüs ist in 35 Jahren in
Österreich nie wegen Gewalt- oder
Terrorakten aufgefallen, es geht der
Gruppierung darum, alle Menschen
anzuerkennen, und das entspricht meiner
Haltung“, sagt Sanac. Das Kämpferische
seiner jungen Jahre hat sich verloren.
Er war in der osttürkischen Provinz
Elazig aufgewachsen, hatte mit 13 zu
boxen begonnen und wurde zu einem Profi
im Ring. Als Mitglied des türkischen
Nationalteams zog er von Wettkampf zu
Wettkampf. "Es war die schönste Zeit
meines Lebens“, sagt er. In einer Halle
in Konya ging sie jäh zu Ende. "Wie
brutal ist das denn?“, dachte Sanac, und
sah plötzlich alles von außen: Männer,
die einander ins Gesicht schlugen,
Publikum, das dazu johlte.
Er
begann in Ankara Wirtschaft zu
studieren, heiratete und wanderte in den
siebziger Jahren nach Deutschland aus.
In Köln - einer Hochburg von Milli Görüs
- kam er mit der Bewegung in Kontakt,
doch fehlte ihm das Zeug zum
ideologischen Funktionär.
1982 übersiedelte er mit Frau und
Kindern nach Österreich. Sanac sagt,
Milli Görüs habe ihm geholfen, als er
neu ins Land kam. Die Familie bezog eine
Wohnung im Wiener Karl-Marx-Hof, Sanac
studierte Arabistik, Turkologie und
Philosophie, unterrichtete Religion und
wurde in der Glaubensgemeinschaft zu
einem wichtigen Mann.
Die IGGÖ-Wahlen zogen sich monatelang
hin. Von landesweit 500.000 Muslimen
ließen sich 124.000 registrieren, 27.000
trugen sich ins Wählerverzeichnis ein,
20.500 gaben ihre Stimme ab. Als sie
ausgezählt waren, hatten sich die
türkischstämmigen Muslime ihren Platz
erobert. Zum ersten Mal - und nach
einigem Zögern - war auch die von Ankara
aus gelenkte Organisation Atip
angetreten. Die türkischen Muslime
hatten lange damit gehadert, wie sie
sich aufstellen sollten. Man wollte
Einfluss gewinnen, ohne einen eigenen
Kandidaten ins Rennen zu schicken. "Ein
Abgesandter der Türkei an der Spitze
hätte bei heiklen Themen zu Konflikten
mit Ankara geführt“, sagt ein Insider.
Schließlich rang sich Atip zu einer
Allianz mit Milli Görüs durch - und
schwor die Basis auf Sanac ein. Der
Noch-Vorsitzende des Schura-Rats hatte
in der Vergangenheit drastische
Positionen vermieden und gilt zudem als
Mann, der seine Unterstützer nicht
vergisst.
Die Botschaft aus der Türkei lautete:
"Man soll uns ernst nehmen, aber wir
mischen uns in Österreich nicht ein“,
bestätigt Ednan Aslan, Professor für
islamische Religionspädagogik an der
Universität Wien. Für den neuen
Präsidenten Sanac wird es also weniger
um scharfe ideologische Fragen gehen als
vielmehr darum, eine Brücke zwischen den
Lagern zu schlagen und die Islamische
Glaubensgemeinschaft offener, moderner
zu machen. Die Zeit des präsidialen
Führungsstils à la Schakfeh ist vorbei.
Auf der Agenda stehen: Modernisierung
der Lehrpläne für den Islamunterricht,
Schulung der Imame, offener Umgang mit
Behörden und Öffentlichkeit.
Sanac sagt, es müssten mehr Frauen in
die Glaubensgemeinschaft eingebunden
werden: "Wir wollen keine
Männergesellschaft sein, sondern
gemeinsam gestalten.“ Im
Religionsunterricht sollten alle Kinder
"die gleichen Werte vermittelt bekommen
und den Respekt gegenüber anderen
lernen“. Religionen dürften nicht Hass
säen, sondern müssten zu einem
"glücklichen, gesunden und harmonischen
Leben verhelfen“. Heiklen Fragen weicht
er aus: "Wir haben keine Probleme mit
Kopftüchern und Minaretten. Wir müssen
aufpassen, dass Leute aus dem Ausland
nicht Debatten anzünden und die Harmonie
stören.“ Auf FPÖ-Polemiken steigt er
demonstrativ nicht ein: "Ich glaube
nicht, dass Strache als Mensch so ist,
wie er als Politiker redet.“
Dass der vorsichtige Kompromisskandidat
auch eine Neuausrichtung der
Glaubensgemeinschaft einleiten kann,
bezweifeln viele. Der
Religionswissenschafter Aslan etwa würde
gern darüber reden, wie die ideologische
Orientierung von Milli Görüs zu Europa
passt. Sich damit auseinanderzusetzen
sei eine historische Chance, die der
neue Präsident nützen solle: "Wir
brauchen einen theologischen Wandel. Die
Muslime in Europa und Österreich werden
kritischen Debatten erst gewachsen sein,
wenn man nicht mehr an einer Theologie
festhält, die im Alltag in der Tat nicht
funktioniert.“ Auch Aslan traut Sanac
diesen "mühsamen Weg“ offenbar nur
halbherzig zu: "Wenn er es schafft, gute
Leute um sich zu scharen, kann er zum
Motor für die Zukunft werden. Wenn er
sich aber politischem und ideologischem
Druck und dem Diktat von Vereinen beugen
muss, ist er zum Scheitern verurteilt.
Dann bleibt alles beim Alten.“
Bild: Fuat Sanac "Nationalität spielt
keine Rolle. Wir sind alle Muslime, und
der Fähigste soll führen“
Freitagsgebet
Eine aktuelle Studie zeigt: Auch bei
Muslimen nimmt die Frömmigkeit ab.
Noch sind die heimischen Muslime
deutlich religiöser als Katholiken und
Protestanten. Doch eine aktuelle Studie
des Moraltheologen Paul M. Zulehner
zeigt: Auch ihre Frömmigkeit nimmt ab.
Die Erhebung ist Teil der Langzeitstudie
"Religion im Leben der ÖsterreicherInnen
1970 bis 2010“. Die Ergebnisse im
Detail: Nur mehr jeder zweite Muslim (48
Prozent) bezeichnet sich als "sehr
religiös“, geht freitags in die Moschee
und betet fünfmal am Tag. Die Gruppe der
Säkularen - rund ein Viertel - wächst.
Vor allem die Jüngeren nehmen es mit den
fünf Säulen des Islam -
Glaubensbekenntnis, Fasten, Beten,
Almosen und Pilgern - nicht mehr so
genau wie ihre Vorfahren: 54 Prozent der
ersten Generation praktizieren ihren
Glauben regelmäßig, in der zweiten
Generation sinkt der Wert auf 29
Prozent. |